grieboErste urkundliche Erwähnung erfährt die Dorfstätte „Grybow" um 1230. An der Heerstraße gelegen, wurde Griebo immer wieder von durchziehenden Truppen geplündert und gebranntschatzt. Nach Martin Luthers Thesenanschlag zu Wittenberg im Jahre 1517 begann in Europa ein Machtgerangel des Adels, oft unter religiösem Vorwand. So lagen sich Heerscharen katholischer und reformierter Glaubensrichtungen gegenüber. Die Folge waren durch Kriegsdienste verschuldete Höfe, verbrannte Anwesen, vernichtete Ernten; ein Ergebnis des Dreißigjährigen Krieges von 1618 - 1648 auch im Dorf Griebo. 1653 kann als das Jahr der Wiedererstehung des Dorfes gelten. Pastor Joh. Siegfried schreibt über diese Zeit, dass am 24. Juni 1653 nach dem Wiederaufbau der Kirche der erste Gottesdienst mit Abendmahl stattfand. Aber wie muss wohl die Kirche ausgesehen haben? Ohne Glocke, ohne Taufstein, nur notdürftige Bänke für die Frauen!

Das Kirchengebäude
Um 1200 als Wehrkirche noch im romanischen Stil erbaut - im 30-jährigen Krieg stark zerstört
1653 - Wiederaufbau, neu geweiht
1729 - größerer Umbau, neue Türen und Fenster, Erweiterung des Orgelchores
1925 - die Kirche bekommt elektrisches Licht
1948 - 1990 - ständige Bemühungen, trotz bestehender Materialprobleme die Kirche zu erhalten
1985 - unter Leitung Pfarrer Lindemanns erfolgt ein Rückbau im Altarraum in seine ursprüngliche romanische Bauweise; die Apsis mit den 3 Rundbogenfenstern und der Altarplatte aus Sandstein geben der Kirche im Innenraum ihre Prägung; durch die Holzdecke im Altarraum wird bei musikalischen Darbietungen eine besonders schöne Klangfülle erreicht
1998 - 2000 - neue Dacheindeckung, Fugensanierung, Wegbefestigung

Der Turm
1636 - Zerstörung im oberen Bereich
1692 - Wiederaufbau
1708 - erste Turmuhr
1874 - Einbau der jetzigen Turmuhr
1785 - neue Wetterfahne
1893 - Blitzschlag im Turm
1902 - Ausbesserungen, neue Blechabdeckungen
1998 - 2000 - Reparaturen am Dach, Turmaufbau, Kupferblech 2012 - Instandsetzung der Turmuhr (durch Spenden der Grieboer Bürger ermöglicht)

Die Glocken
1661 - erhält Griebo wieder ein Glocke
1918 - zum Ende des 1. Weltkrieges muss die Glocke noch abgeliefert werden; sie wird nicht mehr eingeschmolzen, hat aber einen Riss; deshalb wird 1923 eine Stahlglocke aufgehängt
1747 - eine zweite Glocke wird angebracht
1942 - im 2. Weltkrieg wird diese zweite Glocke abgeliefert; auch sie wird nicht mehr eingeschmolzen
1948 - Rückkehr der zweiten Glocke

Der Altar
1702 - neuer Altar wird aufgestellt
1840 - Altar wird wieder abgerissen; es wird eine neugotische Altarwand mit Kanzel aufgebaut
1985 - Altarwand wird entfernt; Altarsockel wird gemauert und mit einer im Kirchhof gelagerten Sandsteinplatte abgedeckt

Die Kanzel
1709 - ursprünglich an der Nordseite des Triumphbogens 1840 - abgerissen und in die Altarwand integriert
1985 - Kanzel wird am ursprünglichen Ort aufgestellt

Der Taufstein
1676 - Taufstein wird aufgestellt; gestiftet von Petrus Schulz, Gerichtsschulze
1774 - mit einem gespendeten Taufbecken vervollständigt 1894 - Taufstein bekommt einen Sandsteinsockel

Die Orgel
1748 - wird ein Gesuch um eine neue Orgel abgelehnt
1840 - Aufbau einer neuen Orgel
1906 - neues Gebläse für die Orgel
1928 - neues Orgelprospekt
2012 - Orgelsanierung, finanziell unterstützt durch die Sparkassenstiftung Wittenberg, der Union Evangelischer Kirchen und der Evangelischen Landeskirche Anhalts

Der Friedhof
1670 - Friedhof wird mit einer Schalwand umgeben (ist weitgehend noch heute erhalten)
1800 - 1860 - werden die Eiben gepflanzt, vorher Bestand mit Birnbäumen
um 1920 - Errichtung des Ehrenmales für die Gefallenen des 1. Weltkrieges westlich des Turmes
1999 - Erneuerung des verfallenen Ehrenmales; Erweiterung zum Mahnmal für die Opfer beider Weltkriege
2000 - Pflasterung des Eingangsweges im Rahmen der Kirchensanierung
(Literaturnachweis: E. Werner, Geschichte Griebo und Protokollbücher des GKR)

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