Die Nikolaikirche in Zerbst war einst die größte Kirche Anhalts. Zunächst entstand im 12. Jahrhundert eine romanische Basilika mit westlichem Querturm. Ab 1430 entstand in zwei Phasen ein gotischer Neubau: 1430-47 zunächst der neunseitige Umgangschor, eine außergewöhnliche Architektur des Dresdner Baumeisters Hans Kumoller, dann 1484-94 das Langhaus in Form einer dreischiffigen Halle von Matthias Kumoller. Der romanische Turm blieb im unteren Bereich erhalten, wurde 1476 nach einer Pulverexplosion repariert, weiter gebaut und 1530 mit drei Spitzen bekrönt. Seit ihrer Zerstörung 1945 ist die Kirche eine Ruine. In jüngster Zeit wurde erhebliche Anstrengungen unternommen, um sie nicht weiter verfallen zu lassen, sonder wieder zu nutzen. Ein Kirchbauverein hat sich hierzu gegründet. Von der einst beachtlichen Bauplastik noch erkennbar sind: die Gestaltung von Maßwerk und Strebepfeilern, sowie der Konsolbüsten des Chores. Konsolen am Südturm für Brücke zum früheren Rathaus, gotischer Epitaph für Eheleute Garprader, 1432, Denkmal zur Kirchenunion von Woltreck, 1827.